Dreißig Jahre lang prägte Eckart Runge durch alle Besetzungswechsel hindurch das Artemis Quartett, das heute zu den weltweit führenden Quartettformationen zählt. 2019 entschied er sich als letztes Gründungsmitglied eigene künstlerische Wege zu gehen und das Quartett an eine wunderbare Nachfolgebesetzung zu übergeben. Seinen Platz übernimmt die niederländische Cellistin und profilierte Solistin Harriet Krijgh. Das Artemis Quartett wird ein neues Kapitel aufschlagen und weiterhin in allen großen internationalen Musikzentren und Festivals gastieren.
Das Artemis Quartett wurde 1989 an der Musikhochschule Lübeck gegründet. Wichtige Mentoren waren Walter Levin, Alfred Brendel, das Alban Berg Quartett, das Juilliard Quartet und das Emerson Quartet. Erste Preise beim ARD Wettbewerb 1996 und dem Premio Borciani 1997 waren der Beginn der internationalen Karriere. 2003 zeichnete der Verein Beethoven Haus Bonn das Artemis Quartett für seine Verdienste um die Interpretation der Werke Beethovens mit der Ehrenmitgliedschaft aus.
Seit 2005 nimmt das Artemis Quartett exklusiv für Virgin, heute Warner/Erato auf und blickt inzwischen auf eine umfassende Diskographie zurück. Die Einspielungen des Ensembles wurden mehrfach als Referenzaufnahmen ausgezeichnet, u.a. mit dem ’Preis der Deutschen Schallplattenkritik’, dem ’Gramophone Award’ und dem ’Diapason d’Or’, dem bedeutenden französischen ’Grand Prix de l'Académie Charles Cros’ und viermal mit dem ECHO–Klassik.
Die Auseinandersetzung mit zeitgenössischer Musik war für das Ensemble seit jeher ein wichtiger Teil der künstlerischen Selbstverständnisses, auch um den Blick für das Neue in etablierter Musik zu schärfen. Komponisten wie Mauricio Sotelo (2004), Jörg Widmann (2006), und Thomas Larcher (2008) schrieben Werke für das Artemis Quartett. 2014 fand in Frankfurt die Uraufführung eines Konzerts für Quartett und Orchester von Daniel Schnyder statt. 2015 riefen die Musiker einen eigenen Kompositionswettbewerb ins Leben. Das Streichquartett Nr. 2 ‚Broken Islands’ des Preisträgers Eduard Demetz erlebte Mai 2016 in Berlin eine enthusiastisch aufgenommene Uraufführung.
Der berühmte Kritikerpapst Joachim Kaiser schrieb über das Artemis Quartett:
‚Die Interpretation des Artemis Quartetts bietet musikalisch Bewegenderes als alle anderen!’